Müde, schlapp und keine Energie? Eine Übersäuerung kann das Wohlbefinden beeinflussen. Die heutige Ernährungs- und Lebensweise kann leicht zu einer Übersäuerung des Organismus führen. Entsprechend viele Menschen kämpfen heutzutage mit einem unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt - und viele ahnen gar nicht, dass eine Übersäuerung für die Entstehung ihrer Beschwerden beteiligt war.


Was versteht man unter Säure-Basen-Haushalt?

Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt sorgt dafür, dass der pH-Wert vom Urin im idealen Bereich von 7,35 bis 7,45 und damit im leicht basischen liegt. Der vorherrschende pH-Wert ist entscheidend für einen optimal funktionierenden Stoffwechsel und damit für Vorgänge wie Atmung, Kreislauf, Verdauung etc. Verschiedene Faktoren können zu einer vermehrten Säurebildung im Körper führen.

Einflussfaktoren auf den Säure-Basen-Haushalt

  • Ernährung (basen- oder säurebildende Lebensmittel)
  • Bewegungsarmut
  • extreme körperliche Belastung
  • Stress
  • zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
  • Medikamente
Waage

Welche Lebensmittel gelten als «Säurebildner»?

Saurer Geschmack von Lebensmitteln ist nicht gleichbedeutend mit saurer Wirkung auf den Körper. Ausschlaggebend sind deren chemischen Eigenschaften. Bezüglich Säure-Basen-Haushalt, können wir unsere Nahrungsmittel in drei Gruppen einteilen:

Basenbildende Nahrungsmittel:

  • Früchte und Gemüsesorten
  • Kartoffeln und Kürbisse
  • Blattsalate
  • gekeimte Samen

Neutrale oder fast neutrale Nahrungsmittel:

  • Olivenöl
  • Tafelwasser
  • Kräutertee ungesüsst

Säurebildende Nahrungsmittel:

  • Fleisch
  • Fisch
  • Eier
  • Getreide
  • Käse

Neutrale Nahrungsmittel haben keinen grossen Einfluss auf unser Säure-Basen-Gleichgewicht. Wobei die säurebildenden Nahrungsmittel das Gleichgewicht eher auf die Säure-Seite und basische Lebensmittel eher auf die basische Seite bringen.

Säurebildende Lebensmittel

Die Folgen einer Übersäuerung

Ist der Säure-Basen-Haushalt für längere Zeit im Ungleichgewicht, können verschiedene unspezifische Symptome auftreten. Die häufigsten Beschwerden:

  • Müdigkeit, Erschöpfung
  • Verminderte Leistungsfähigkeit, Trägheit
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Verdauungsprobleme, Sodbrennen

Wie stellt man eine Übersäuerung fest?

  • Unspezifische Symptome wie chronische Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen etc. (siehe oben)
  • Messen des pH-Wertes in Urin durch den Hausarzt
Frau mit Kopfschmerzen

Alternativ zum Messen des pH-Wertes im Urin kann auch ein Ernährungstagebuch geführt werden und die Nahrungsmittel darin als Säurebildner oder Basenbildner markieren. Besonderes Augenmerk sollte auch auf das Notieren der Trinkmenge und der Art der Getränke gelegt werden, da kohlensäurehaltige Getränke und Kaffee den pH-Wert bei vielen stark beeinflussen. Mit einem solchen Tagebuch lässt sich die pH-Situation des Körpers meist sehr unkompliziert ermitteln und anschaulich darstellen. Bei Bedarf kann das Tagebuch mit einer Ernährungsberatung besprochen werden.


Puffersysteme in unserem Körper

Säuren und Basen, die beim Abbau der Nahrung im Stoffwechsel gebildet werden, kann der Körper nicht immer problemlos abpuffern. Das ständige Abpuffern der Säurelast kann nämlich auf Kosten von Gesundheit und Wohlbefinden gehen. Knochenraub und Nierensteine, Leistungstief und Gichtprobleme sind nur einige der möglichen Konsequenzen einer schleichend zunehmenden Übersäuerung, deren Ausgleich den Puffersystemen des Körpers immer schwerer fällt.

Die verschiedenen Puffersysteme in unserem Körper:

Blut: enthält Substanzen, welche überschüssige Säuren aufnehmen

Lunge: durch die Atmung

Nieren: Ausscheidung von Säuren

Knochen: basische Calcium Verbindungen werden aus den Knochen gelöst

Bindegewebe: kann Säuren «zwischenlagern»

Haut: Ausscheidung von Säuren über Schweiss

Puffersysteme im Körper